Kita „Am Edelbach“ schließt für mindestens ein Jahr!

Nur wenige Tage nach dem Bericht über die letzten Schuleingangsuntersuchungen und zur Kindergesundheit vom 20.03.2025 gibt das Amt für Kinder, Jugendliche und Familien der Stadt Münster nun bekannt, dass die städtische Kita „Am Edelbach“ in Coerde am 31. Juli dieses Jahres „vorübergehend“ geschlossen wird. Eine Wiedereröffnung ist erst „im Laufe des Kita-Jahres 2026/27 geplant“ (s. Pressemitteilung der Stadt Münster vom 02.04.2025).

Damit werden die Probleme, auf die wir schon seit Jahren aufmerksam machen, noch weiter verschlimmert: Eine der größten Kitas in Coerde – zudem die einzige städtische Kita in Coerde – wird für länger als ein Jahr geschlossen. Nach der einen Schuleingangsuntersuchung müsste es zwingend viel mehr und bessere frühpädagogische Förderung geben, stattdessen kürzt man plötzlich 120 Plätze aus dem Kita-Angebot für Coerder Kinder. Die Begründung: Arbeitsüberlastung und akuter Personalmangel. Dies ist allerdings in allen Coerder Kitas der Fall, doch nur die städtische Kita schließt dafür ihre Türen. Die Stadt hätte als großer Anbieter noch die besten Bedingungen, mit einem Personalausgleich eine Schließung zu verhindern. Es bleibt nur zu hoffen, dass die anderen Träger diesem Beispiel nicht folgen!

Diese Maßnahme des einen Amtes widerspricht massiv den Analysen und Aussagen zur Schuleingangsuntersuchung. In keinem anderen Stadtteil konzentrieren sich die Probleme so massiv wie in Coerde. Wir erachten diese Politik als kinder- und familienfeindlich! Die Familien werden vor erhebliche Schwierigkeiten gestellt. Anderswo würde dies massive Proteste hervorrufen. Aber in Coerde wird sich schon niemand dagegen wehren, so die Erfahrungen.

In der Pressemitteilung der Stadt heißt es, die Kinder würden einen alternativen Kitaplatz erhalten und würden beim Übergang „eng begleitet“. Uns liegt ein Brief des Elternbeirates der Kita vor, in dem es heißt: „Entgegen der Darstellung der Stadt haben die Familien keine festen Betreuungsplätze erhalten. Stattdessen müssen sie sich über den KiTa-Navigator auf eine Liste umliegender Einrichtungen bewerben – und das zu einem Zeitpunkt, an dem die reguläre Platzvergabe für das kommende KiTa-Jahr bereits abgeschlossen ist. Die betroffenen Familien sind nun auf Restplätze oder das Entgegenkommen der Einrichtungen angewiesen.“

Wir haben zudem inzwischen eine Reihe von Gesprächen mit Eltern geführt und das Fazit ist immer das Gleiche: Großes Entsetzen, großes Unverständnis, große Schwierigkeiten nach Abschluss des so komplizierten Kita-Platzvergabe-Verfahrens, einen neuen erreichbaren Kita-Platz zu finden. Dabei trifft es leider wieder einmal besonders die sozial benachteiligten Eltern, diesen Verlust des Kita-Platzes zu verkraften. Viele können auch weite Wege (z.B. nach Kinderhaus) nicht wahrnehmen, allein wegen des Zeitaufwandes.

 

Wir bitten Oberbürgermeister Lewe deshalb eindringlich, diese Schließung zu verhindern!

Außerdem laden wir alle betroffenen Eltern am Freitag, den 02. Mai um 16 Uhr zu einer Elternversammlung ins Franziskushaus (Schneidemühler Straße 23; neben der Norbertkirche) ein.