Positionen der Ratskandidat*innen aus Coerde

für die Kommunalwahlen in Münster

 

Wir haben die Coerder Ratskandidat*innen gefragt, welche Positionen sie zum Themenkomplex „Kinderarmut, resp. Bildungs- und Gesundheits- und Bewegungsarmut“ haben und welche Forderungen sie als mögliche Ratsmitglieder sie im Rat der Stadt und gegenüber der Verwaltung durchsetzen wollen. Geantwortet haben die bisherige Ratsfrau für Coerde, Jolanta Vogelberg (CDU), der Kandidat von „Bündnis 90/Die Grünen“, Severin Solis, sowie der Ratskandidat der Partei „Die Linke“, Stefan Proske-Schuppelius.

Zusammenfassend lässt sich sagen, dass alle Kandidat*innen die großen Defizite bei der aktuellen Situation für die Kinder in Coerde sehen und klar große Verbesserungsbedarfe fordern. In Coerde lebt der mit Abstand größte Anteil an benachteiligten Kindern (mehr als ein Drittel) und die großen Rückstände in ihrer Entwicklung werden seit Jahrzehnten immer wieder in den Schuleingangs- und Gesundheitsuntersuchungen gemessen und festgestellt.

Die CDU hat u.a. ein Konzept beantragt, für den frühen Kita-Einstieg und regelmäßigen Kitabesuch. Der frühe Besuch der Kita ist eine der wichtigsten Voraussetzungen für bessere Bildung. Darüber hinaus werden eine Vielzahl weiterer Maßnahmen gefordert, wie sie auch in zahlreichen anderen Städten erfolgreich praktiziert werden, so u.a. „Stadtteilmütter“ oder „mobile Lotsen“.

Herr Severin Solis stellt heraus, dass Coerde eher ein Stadtteil ist, wo aus unterschiedlichen Gründen das Angebot auf einen Kita-Platz weniger nachgefragt wird. Dazu gehören oft Unkenntnis und kulturelle Gründe. Politik und Verwaltung müssten Kindern und Jugendlichen näher gebracht und erfahrbar gemacht werden, u.a.m. Dazu möchte Herr Solis eine „regelmäßige Bürger*innensprechstunde“ anbieten.

Von den „Linken“ wird diese Situation der „Kinderarmut“ sehr deutlich als „Skandal“ bezeichnet. Herr Proske-Schuppelius will den Themenkomplex Kinderarmut zu einem besonderen Schwerpunkt seiner zukünftigen Ratsarbeit machen. Familien bräuchten Orte der Begegnung, mehr Zutrauen und kulturell angepasste Hilfen. Die „Netzwerke“ müssten noch besser gestaltet und Eltern besser motiviert werden. Außerdem müsse gezielter dem Fachkräftemangel in Coerde begegnet werden, z.B. durch „Werbeprämien“, bezahlbaren Wohnraum, bessere Arbeitsbedingungen und faire Bezahlung. Herr Proske-Schuppelius fordert darüber hinaus die Errichtung bzw. Umwandlung von Grundschulen zu „Familiengrundschulzentren“, wie sie sehr erfolgreich in anderen Kommunen in NRW arbeiten.