Kommunalwahl: Was wollen die OB-Kandidaten für die Coerder Kinder tun?
Nachdem wir haben die Coerder Ratskandidat*innen befragt haben, folgen nun die Kandidaten für das Amt des Oberbürgermeisters: Mit welchen Maßnahmen wollen die Kandidaten die Chancen der Coerder Kinder konkret, schnell und wirksam verbessern?
Georg Lunemann (CDU) schreibt dazu: „Jedes Kind in Coerde soll frühzeitig Zugang zu Kita und Förderangeboten erhalten – dazu gehören ein regelmäßiger Kitabesuch, gesunde Ernährung, ausreichend Bewegung sowie die gezielte Unterstützung der Familien durch gebündelte Hilfsangebote“. Er nennt Beispiele, an denen sich die Stadt Münster orientieren könne, z.B. die Vorschulpflicht für Kinder ohne Kita-Besuch, die in Hamburg praktiziert wird, und das Projekt „Kita-Einstieg“ mit Stadtteilmüttern, mobilen Lotsen und
mehrsprachigen Beratungen direkt in den Familien aus München.
Wir von ChaCK e.V. würden es sehr begrüßen, wenn die Stadt Münster über den Tellerrand schaut und von erfolgreichen Modelle aus anderen Städten lernt. Auch die von Lunemann angesprochene Überprüfung der Wirksamkeit von Maßnahmen im Stadtteil finden wir folgerichtig. Allerdings liegt das Amt des Oberbürgermeisters von Münster seit über 25 Jahren in den Händen der CDU und die Situation der Coerder Kinder hat sich in den letzten Jahren nicht gebessert – sondern verschlechtert.
Auch der Kandidat der Grünen, Tilmann Fuchs, betont, dass ihm die Chancengleichheit für Kinder in Coerde ein wichtiges Anliegen sei: „Ich werde mich mit Nachdruck dafür einsetzen, diese Situation zu verbessern“. Ein
wichtiger Baustein sei die bereits eingeführte Kitasozialarbeit in Coerde, die Familien mit erhöhtem Unterstützungsbedarf niedrigschwellig erreiche. Erfolgreiche Modelle aus anderen Städten sieht Fuchs als wertvolle Anregung; „Entscheidend ist jedoch, dass wir für Münsterund für Coerde passgenaue Lösungen finden“.
Mit Blick auf konkrete Maßnahmen für Coerder Kinder bleibt der Grüne Kandidat unserer Ansicht nach zu vage. Positiv bewerten wir den Vorschlag der „Familienfördergarantie“, die Antragsverfahren für Familien vereinfachen soll.
Auch Stephan Brinktrine (SPD) lies in Vertretung unsere Fragen beantworten. Er wolle u.a. „mehr frühe und niedrigschwellige Unterstützung ab der Schwangerschaft, eine bessere Vernetzung von Kita, Schule, Sozialarbeit und Gesundheitsdiensten sowie kostenlose Mahlzeiten in Kitas und Schulen“. Wichtig sei auch, Spiel- und Bewegungsräume auszubauen und Beratungsangebote direkt in die Stadtteile zu bringen, damit Familien erreicht werden.
Den Ansatz, in Coerde mehr Bewegungsräume und Beratungsangebote zu schaffen, halten wir ebenfalls für sinnvoll. Ob das Thema Kinderarmut in Coerde tatsächlich oben auf der Agenda steht, lässt sich mit Blick auf die knappe Beantwortung unserer Anfrage aus unserer Sicht aber noch nicht sagen.